“Demokratie leben!” ist ein bundesweites Programm, an dem der Stadtteil St. Georg und auch unsere Schule beteiligt ist. Als es dort hieß: Wir wirken mit in der Woche des Gedenkens, wir machen uns bemerkbar, waren wir dabei.
Die Kampagne „Faces for the names“, 2020 von J.E.W.S – Jews Engaged With Society e.V. ins Leben gerufen, widmet sich dem Gedenken der Opfer des Holocaust, dem Bekämpfen von Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung. Es geht dabei um das Sichtbar-Machen mit Hilfe von projizierten Lichtinstallationen an Gebäudefassaden, aber auch um Verständnis und den Aufbau von Beziehungen zwischen den einzelnen Religionsgemeinschaften und Gruppierungen.
Am 7. November war „Faces for the names“ in St. Georg unterwegs. Startpunkt um 18:00 Uhr: Die Klosterschule.
Schüler*innen des Musikprofils des Jahrgangs 11 gestalteten unter der Leitung von Anke Balk und Stefan Päßler eine Performance, die einerseits der Verstrickung der Klosterschule in Verbrechen des Nationalsozialismus, insbesondere an den beiden jüdischen Lehrkräften Walter und Clara Bacher zum Thema machte, andererseits aber auch die unmittelbare Vergangenheit in den Fokus nahm. Und die ist eng verbunden mit dem Umstand, dass wir an der Klosterschule fast ein Vierteljahrhundert lang einen jüdischen Schulleiter hatten. Eingespielt wurde ein kurzer Audio-Beitrag aus einem Interview des Musikkurses, in dem Ruben Herzberg deutlich machte, wie stark ihm in seiner Zeit als Schulleiter die gelebte Vielfalt und das versöhnliche Zusammenleben von Schüler*innen unterschiedlichster Herkunft am Herzen lagen. Der verhängnisvolle und menschenverachtende Gleichschritt der 12 Jahre Diktatur hat nicht obsiegt. Abgeschlossen wurde die erste Station des Rundgangs mit dem gemeinsam gesungenen Lied „We shall overcome“. Die Zuschauer, die sich trotz des widrigen Wetters in ausgesprochen großer Zahl auf dem Schulhof eingefunden haben, waren sichtbar tief bewegt.
Die weiteren engagierten und teilweise ausgesprochen aufrüttelnden Aktionen des Rundgangs wurden von den Jugendforen aus Wilhelmsburg und Mümmelmannsberg sowie von Schüler*innen des Helmut-Schmidt-Gymnasiums getragen.