Preisverleihung Geschichtswettbewerb 2025 Gruppenbild auf der Bühne

Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten – Das Profil „Macht und Inszenierung“ gewinnt den Preis für den besten Gruppenbeitrag Hamburgs

Das Geschichtsprofil des 11. Jahrgangs hat mit einem selbst entwickelten und auf die Bühne gebrachten Stück über die Proteste der „68er-Zeit“ am Geschichtswettbewerb teilgenommen und wurde jetzt am 3. Juli im Körberforum (mit den Lehrkräften Frau Balk/Theater und Herrn Mollenhauer/Geschichte) als bester Gruppenbeitrag Hamburgs von der Hamburger Schulsenatorin Ksenija Bekeris ausgezeichnet. Der Wettbewerb stand unter dem Motto „Bis hier und nicht weiter – Grenzen in der Geschichte“.

Auszüge aus dem von den Schüler:innen verfassten Programmheft des Stücks, das im Februar in der Aula der Klosterschule aufgeführt wurde:

„Wo ist die Grenze? Die Jugend 68 traut keinem über 30!“

(…)

Der Fokus unserer Collage ist die Sicht der Schülerschaft auf diese Zeit:

– Wie war es, bei Eltern aufzuwachsen, die vom Nationalsozialismus geprägt waren?

– Die im Krieg grauenhafte Erfahrungen gemacht hatten, als Soldaten oder in den bombardierten Städten?

– In eine Gesellschaft hineingewachsen zu sein, die versuchte, zu überleben, Fuß zu fassen und die einsehen musste, welches Grauen in ihrem Namen geschehen war.

– Eltern und Lehrer zu haben, mit denen man nicht über diese Dinge reden konnte.

– Eine Schule, die am „Glauben der Väter“ festhalten und ihn als „heilige Verpflichtung“ angesehen haben wollte.

– In der Lehrer unterrichteten, die „alles verloren hatten, den Krieg, ihr Land, ihre Selbstachtung und vor allem sich selbst“ (Brenner, Michael: „Trau keinem über dreißig“)

– In der die unmittelbare Vergangenheit keine Rolle spielte, sondern uralte Päpste und Könige.

Und dann war da all das Neue, die Welt war in Bewegung geraten, es gab eine völlig neue Musik, eine neue Mode, die mit langen Haaren und kurzen Röcken die „Spießbürger“ durch bloße Präsenz provozierte und wo der ganze unterschwellige unterdrückte Hass und Frust, der in den Älteren schmorte, zum Vorschein kam.

Und die politischen Verwerfungen: Die Auschwitzprozesse, bei denen die „Banalität des Bösen“ (Hannah Arendt) spürbar wurde, der Kalte Krieg, der Tod von Benno Ohnesorg bei der Demonstration gegen den Schah, die Proteste der Studierenden gegen den „Muff von 1000 Jahren unter den Talaren“.

Die Revolution lag in der Luft und schwappte an die Schulen über. Es ging um die Abschaffung der „undemokratischen“ Schulstrukturen, Ausbildungsinhalte, die nur der Anpassung an ein „inhumanes Gesellschaftssystem“ dienten, um Aufklärungsunterricht, um die Unterstützung ambitionierter Lehrer und die Schaffung eines gerechten Zeugnis- und Schulsystems, bei der nicht die soziale Selektion im Vordergrund stand, sondern das Individuum an sich. (…)

Wir haben uns auch mit unserer eigenen Perspektive auf Schule auseinandergesetzt. Was hat sich geändert? Wie geht es uns in der Schule? Was macht dieses nach wie vor hierarchische System mit uns?